Island hat sich einen Namen als Schutzraum für investigativen Journalismus und Online-Medien gemacht. Die 2010 verabschiedete „Isländische Moderne Medien Initiative“ (IMMI) bietet Internetnutzer*innen aus der ganzen Welt sichere Server für die Internetkommunikation und trägt dadurch erheblich zum Informantenschutz bei. Es hat zudem zum Ziel, Whistleblower*innen zu schützen und gegen „Verleumdungstourismus“ vorzugehen – also die Praxis, in Ländern mit besonders klägerfreundlicher Gesetzgebung zu klagen. Die Verfassung garantiert zwar „absolute“ Meinungsfreiheit, doch das Verhältnis zwischen Medien und Politik hat sich seit 2012 verschlechtert. Medienunternehmen hatten in den vergangenen Jahren mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen, da die Werbeeinnahmen – begrenzt durch die geringe Marktgröße – spürbar zurückgegangen sind. Um diesen Rückgang auszugleichen, hat die Regierung in bislang beispiellosem Umfang finanzielle Unterstützung bereitgestellt. Kritische Stimmen befürchten jedoch, dass diese öffentlichen Gelder vor allem großen Medienkonzernen zugutekommen und damit die Medienvielfalt gefährden könnten.
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