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Ungarn

Seit Viktor Orbán und seine Fidesz-Partei 2010 an die Regierung kamen, haben sie die Medien Schritt für Schritt unter ihre Kontrolle gebracht. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk und Ungarns einzige Nachrichtenagentur MTI wurde in der staatlichen Medienholding MTVA zentralisiert. Die regionale Presse ist seit Sommer 2017 vollständig im Besitz Orbán-freundlicher Unternehmer. 2018 wurden fast 500 regierungsnahe Medienunternehmen in einer Holding mit zentral koordinierter Berichterstattung zusammengefasst. Wichtige kritische Medien wurden eingestellt, große Nachrichtenportale in den Besitz Orbán-naher Unternehmer und redaktionell auf Linie gebracht. Unabhängige Berichte werden über Online-Medien wie Telex.hu verbreitet, ihre Reichweite ist jedoch begrenzt. Wiederholt haben regierungsnahe Medien „schwarze Listen“ unliebsamer Journalist*innen veröffentlicht. 2021 wurde bekannt, dass die Regierung mehrere Medienschaffende mit der Pegasus-Software hat überwachen lassen. Die neue "Agentur für den Schutz der Souveränität", die durch ein 2023 verabschiedetes Gesetz geschaffen wurde, droht zu einem Instrument für administrative Schikanen gegen die Medien zu werden. Sie könnte Verleumdungskampagnen und die Aufweichung des Quellenschutzes begünstigen.

Rangliste der Pressefreiheit — Platz 68 von 180
Ein neuer Gesetzesentwurf in Ungarn bedroht unabhängige Medien mit Sanktionen bei Auslandsfinanzierung – RSF fordert die EU-Kommission auf, diesen Angriff auf die Pressefreiheit ernst zu nehmen. Das Bild zeigt einen Schatten von Orban vor der ungarischen Fahne. © RSF Studio
Ungarn18.05.2025

Neues Gesetz droht freie Medien zu ersticken

Ein neuer Gesetzentwurf droht Medien, die aus dem Ausland finanziert werden, mit wirtschaftlichen Sanktionen – sofern sie sich nicht strikt der ultrakonservativen Agenda von Ministerpräsident Viktor Orbán unterordnen. Reporter ohne Grenzen (RSF) fordert die ...

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Eine Weltkarte, auf der die Länder in verschiedenen Farben von grün bis dunkelrot eingefärbt sind. Oben steht "Freedom of the Press Worldwide 2025", unten steht "Pressefreiheit weltweit 2025."
Rangliste der Pressefreiheit 202502.05.2025

Wirtschaftlicher Druck schwächt Pressefreiheit

Die neue Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen (RSF) zeigt: Die weltweite Lage der Pressefreiheit ist 2025 auf historischem Tiefstand. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Staaten mit „sehr ernster“ Lage der Pressefreiheit.  Nur ...

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Die Pressefreiheit ist weltweit bedroht.
Rangliste der Pressefreiheit 202403.05.2024

Gewalt bedroht Berichterstattung über Wahlen

Unabhängiger Journalismus ist in immer weniger Ländern möglich, Zensur und Gewalt gegen Medienschaffende nehmen zu. Dies zeigt die Rangliste der Pressefreiheit 2024. Besonders gefährdet sind Berichterstattende im Umfeld von Abstimmungen.

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