Gaza / Israel
05.06.2025
Weltweiter Appell: Wir fordern Zugang nach Gaza
Über 130 Medien und Pressefreiheitsorganisationen aus aller Welt haben sich dem Aufruf von Reporter ohne Grenzen (RSF) und dem Committee to Protect Journalists (CPJ) angeschlossen und freien Zugang für Berichterstattende nach Gaza gefordert. Die Organisationen fordern außerdem den Schutz palästinensischer Medienschaffender. In den vergangenen 20 Monaten wurden fast 200 von ihnen von der israelischen Armee getötet, 45 im Zusammenhang mit ihrer Arbeit. Die palästinensischen Journalistinnen und Reporter in Gaza sind die einzigen Zeugen vor Ort. Sie arbeiten unter unerträglichen Bedingungen, wurden teils mehrfach vertrieben, leiden immer wieder Hunger und leben in ständiger Lebensgefahr.
„Wir sehen in der fortgesetzten Medienblockade des Gazastreifens den systematischen Versuch der israelischen Seite, Fakten zu verschleiern, Informationen aus dem Krieg zu unterdrücken und die palästinensische Presse und Bevölkerung zu isolieren“, sagt RSF-Geschäftsführerin Anja Osterhaus. „Wir fordern Regierungen, Institutionen und Staatschefs auf der ganzen Welt auf, ihr Schweigen zu beenden. Sonst machen sie sich mitschuldig. Nach dem humanitären Völkerrecht ist die Tötung eines Journalisten ein Kriegsverbrechen.”
Solche Verbrechen werden auch durch die anhaltende Straflosigkeit ermöglicht. RSF hat deshalb wiederholt Fälle an den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) verwiesen und ihn aufgefordert, mutmaßliche Kriegsverbrechen der israelischen Armee gegen Journalistinnen und Journalisten in Gaza zu untersuchen. RSF leistet auch Hilfe für palästinensische Journalisten vor Ort, insbesondere in Gaza, durch Partnerschaften mit lokalen Organisationen wie ARIJ (Arab Reporters for Investigative Journalism).
Auch die Foreign Press Association (FPA) hat sich bereits mehrfach an das Oberste Gericht in Israel gewandt und freien Zugang nach Gaza gefordert. Noch nie zuvor habe Israel eine so lange und strenge Informationssperre verhängt. Das Gericht hat eine Entscheidung jedoch immer wieder verschoben.
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